Jan 8

Spring Funke, spring!

Veröffentlicht von Icey

… nein er will nicht. Scheinbar hat er Angst…

Zumindest bei mir wollt der Funke nicht überspringen. „Spec Ops: The Line“ hat mich irgendwie nie so wirklich gepackt, dabei ist die Story wirklich originell und mal was neues. In Filmen durchaus schon praktiziert aber in Spielen, meines Wissens, noch nicht.

Ab hier wird gespoilert, wers noch spielen will sollte nicht weiterlesen!!

Als Spähtrupp (bestehend aus 3 Personen) soll man einen Funkspruch eines verschollenen Bataillons (The Damned 33) überprüfen soll. Dieses Bataillon ist in einem fiktiven Dubai, welches von Sandstürmen verwüstet wurde, verschwunden. Bei der ersten Mission werden direkt einige Soldaten (des 33. Bataillons) erschossen, so wird aus der Erkundungsmission eine Rettungsmission und unsere unerschrockenen Soldaten machen sich auf den Rest zu retten.

Im weiteren Verlauf wird jedoch klar, dass das verschollene Bataillon (bzw. Ihr Kommandant) verrückt geworden ist und die Herrschaft über Dubai übernommen hat. So kämpft man fortan nicht mehr gegen Aufständische sondern gegen „ehemalige“ US-Soldaten, sprich die eigenen Leute.

Soweit so gut. Die Idee dahinter und der weitere Storyverlauf ist durchaus gelungen, allerdings scheitert das Spiel an einigen Krankheiten sowie einer inkonsequenten Umsetzung. Die Schwierigkeit bei einem Spiel, welches an das Gewissen des Spielers appelliert bzw. versucht den Spieler emotional herauszufordern, besteht zum großen Teil darin, die (Spiel-)Welt glaubwürdig erscheinen zu lassen. Hierzu gehören neben der Umgebung auch die Zwischensequenzen und das Gegnerverhalten (bzw. deren Anzahl). Wenn sich zwei meiner Mitstreiter sich in einem Moment noch umbringen wollen und keine zwei Sekunden später die besten Freunde sind, dann wirkt das nicht wirklich glaubwürdig. Bei einem so stark geskripteten Spiel, hätte man hier durchaus (sinnvoll) ansetzten können.

Weiterhin verwundert mich, wie sich drei normale Soldaten gegen Hundertschaften von gegnerischen, besser bewaffneten Soldaten durchsetzen können und dies wohlgemerkt ohne größere Schwierigkeiten (nahezu unverletzt) überleben. Oh halt, natürlich einer meiner Kameraden wurde angeschossen, am Bein. Dass er ohne Schmerzmittel weder humpelt und sogar von größeren Höhen problemlos hüpfen kann wirkt verwirrt mich etwas. Scheinbar sind US-Soldaten doch ganz harte Kerle… Am meisten jedoch stören mich diese Massen an Gegnern die (laut Hazamel) extrem geskriptet sind. Das ist mir zwar durchaus aufgefallen wirklich gestört hat mich der Umstand aber nicht. (irgendwie muss ma ja durch die schweren Stellen kommen. 😉 ). Jedoch wenn mal eben auf einem Platz gefühlt 200 Soldaten ankommen, die ordentlich Rabatz machen und dann noch nicht mal Munition fallen lassen (Hallo??? Mit was schießen die denn??) fällt bei mir das Verständnis aus. Irgendwann war ich nurnoch von den Massen genervt. Für die Story hätte man die Menge nicht gebraucht und es würde auch nicht die Story andauernd unterbrechen. (wiederholtes Laden…) Einzelne versprengte Grüppchen wären wesentlich glaubhafter.

Zu allem Überfluss gibt es auch technische Fehler/Umsetzungsfallen/Nervigkeiten, die einfach nur stören. Bei Spec Ops handelt es sich um einen Deckungsshooter, also ist man bei Feuergefechten meist in Deckung weil man sonst keine Chance hat. Nur muss dafür das Deckungssystem auch funktionieren!!! Mir bringt es nichts, wenn ich mich nach links bewegen will aber stattdessen plötzlich rückwärts aus der Deckung laufe, weil die Kamera einen Pixel zuweit gedreht ist. Wie oft ich so versehentlich aufgestanden bin, kann ich nicht sagen. Ebenso gibt es Stellen im Spiel, bei denen man sich über einen Befehl abseilen kann oder von einer Kante runterspringen kann. Die muss man aber teilweise genau treffen (ist im Feuergefecht garnicht so einfach), statt also an die Kante zu laufen und einfach runter zu hüpfen, suchen wir (unter Beschuss) erstmal den richtigen Punkt (man kann ja nochmal neu laden, wenn man hopps gegangen ist…) und dann gehts runter. Zugegeben diese Kanten sind nicht oft, aber die stören trotzdem und wenn man an der Stelle schon mehrfach erschossen wurde erst recht.

 

Hab ich noch was vergessen? Natürlich die hochgelobten Entscheidungen! Äh Entscheidungen? Ja die gabs tatsächlich aber ich musste auch erstmal länger überlegen was genau ich entscheiden konnte. Mir fallen spontan ganze 3 (drei) Entscheidungen ein. Keine einzigste hätte/hat etwas am Spielverlauf geändert…

Hier wäre zuerst die Brückenszene zu nennen (man muss entscheiden welcher gefesselte und aufgehängte) Gefangene sterben muss (oder alternativ man eliminiert die Scharfschützen). Auswirkung: Man bekommt nen anderen Erfolg freigeschaltet…

Nächste Entscheidung: Ein (vorläufiger) Partner ist unter einem brennenden Wrack eingeklemmt, hier hat man die Wahl ob man denjenigen erschießt oder ob man Ihn verbrennen lässt (Man hat eine Pistole mit einem Schuss). Auswirkung siehe oben.

Die dritte Entscheidung steht an, nachdem Zivilisten einen meiner Gruppe gelyncht haben. Entweder man erschießt die Zivilisten oder eben nicht. Überlegt selbst was das Spiel euch für Auswirkungen präsentiert…

Wenn keine meiner Entscheidungen eine (echte) Auswirkung hat, wozu sind diese dann da? Was soll ich als Spieler mit den Entscheidungen anfangen?

So bleibt ein Spiel, dass zwar im Ansatz gut ist, jedoch inkonsequent umgesetzt ist und die versprochenen Zwiste nicht im geringsten einhalten kann. Schade YAGER,  da wäre mehr drin gewesen, viel mehr.

Scheinbar muss ich doch mal „The Walking Dead“ anspielen, hier haben die Entscheidungen angeblich wirklich Einfluss auf die Story.

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